Quelle: welt.de (gekürzt)
Geld, Ruhm, Aufmerksamkeit – das ist die Realität vieler Fußballprofis. Annehmlichkeiten, die aber auch Schattenseiten haben. Stimmt die Leistung mal nicht, schlägt vielen enthemmter Hass entgegen. Vor allem in sozialen Netzwerken.
14 Profis machen einige dieser Kommentare nun öffentlich. Sie verlesen in einem 104 Sekunden langen Video Morddrohungen und Gewaltfantasien, verfasst bei Twitter, Instagram oder Facebook. Darunter Toni Kroos von Real Madrid, Dayot Upamecano von RB Leipzig oder Niklas Süle vom FC Bayern. Der Kölner Torwart Ron-Robert Zieler, einst bei Hannover 96 unter Vertrag, bekam zum Beispiel Folgendes zu lesen: „Mach den Enke, und wirf dich vor den Zug. Wir wissen, wo ihr wohnt, wo eure Kids zur Kita gehen.“
Zum Video:
Kroos (liest den Satz „Stirb in der Hölle“ vor) sagt zu der Aktion: „Cybermobbing ist ein Problem, das unsere gesamte Gesellschaft betrifft. Was sich einige Menschen hinter anonymen Profilen erlauben, ist weit unter der Gürtellinie, manchmal sogar im strafrechtlichen Bereich.“
Seine Forderung: „Social-Media-Verantwortliche müssen einen Weg finden, die Anonymität im Netz abzuschaffen. Jeder, der ein Profil hat, sollte sein Gesicht zeigen, und es sollte erkennbar sein, wer sich dahinter verbirgt. Anonym zu pöbeln sollte nicht mehr möglich sein. Und wer Hass sät, muss betraft werden. Meinung ist okay, aber Hass ist keine Meinung.“