Die Zukunft der Austria | Investor, Sponsoren und mehr...

  • Zusammengefasst kann uns glaub ich nicht viel passieren... Im worst case vergeuden wir gerade 1,5 Jahre und machen uns (gemeinsam mit Insignia) zur Lachnummer.

    Warum 1 1/2 Jahre? Es wird doch nach dieser Zeit nur evaluiert, mehr nicht. Diese 1 1/2 Jahre waren nur eine Geschichte der Medien, die - zurecht vielleicht - nicht mitbekommen hatten, dass nach diesem Zeitraum geschaut wird, wie sich die Sache entwickelt hat und was zu tun bleibt usw.

  • Ich sehe das so, ich sehe das so!!! Was soll das bitte ? Die gehen irgendeine Partnerschaft ein, sind Himmelhochjauchzend, aber keiner kennt sich aus, was wirklich Sache ist. Als Austrianer fühl ich mich schon a bissl verarscht ,kann da keiner sagen was der Deal wirklich für uns bedeutet ?

    Dann höre dir doch einfach die Antwort auf die Fanfragen auf der Homepage an. Da wird mMn alles erklärt. Auch ziemlich klar, wie ich meine...

  • Man wird sehen, welche Auswirkungen das Verpassen des OPO und das erneute Herumgrundeln mit den Armenhäusern der Liga auf das Interesse möglicher Sponsoren hat. Das Signal ist jedenfalls negativ, möglicherweise wird das Halten von jungen Hoffnungsträgern dadurch auch nicht erleichtert. Es bleibt v.a. zu hoffen, dass dies keinen allzu großen Einfluss auf die Entscheidung von Peter Stöger hat. Ob die Knochenmühle des UPO dazu angetan ist, dass ihm der Job wieder Spaß macht, sei dahingestellt.


    Alles in allem ist das für meinen Geschmack sehr traurig.

  • Irgendwie komme ich mir vor wie bei "und jährlich grüßt das Murmeltier", wir haben in etwa sie selbe Ausgangslage wir vor einem Jahr und es sind bis auf leichte Abänderungen die gleichen Mannschaften UPO, deprimierend ist das. Und dann kanns dir passieren, dass du am Ende zB im Playoff wieder gegen Hartberg verkackst. Wattens ist womöglich oben dabei, der eigentliche Absteiger im letzten Jahr und beinahe ohne Geld und ohne Mannschaft dagestanden und nun vor uns, dazu kann ich nichts mehr sagen ...

  • Quelle: Falter.at, von 17.03.2021



    Traumprinz aus Tiflis

    Die Unternehmensgruppe Insignia soll die marode Wiener Austria wiederbeleben. Mit wem hat sich der Traditionsklub da nur eingelassen?



    Wenn es schiefläuft, dann richtig. Beinahe hätte die Austria am Sonntag mit einem Mann weniger ein 1:1 gegen Sturm Graz über die Runden gebracht. Dann kassierten die Wiener in der 94. Minute doch noch ein Gegentor.



    Damit steht fest: Die Austria wird die Meisterschaft bestenfalls auf Platz sieben beenden, wie im Vorjahr. Eine fortgesetzte Demütigung für einen Klub, der es in seiner stolzen Vereinshistorie auf 24 Meistertitel und 27 Cupsiege gebracht hat.

    Und auch der Blick in die Zukunft verspricht nichts Gutes.

    Die sportlich und wirtschaftlich angeschlagene Wiener Austria muss mit fremder Hilfe wieder auf die Beine kommen. Ohne einen Investor hätte sie die kommenden Jahre wohl nicht konkurslos überlebt.

    Vor zwei Wochen präsentierte der Verein nun also einen strategischen Partner: die Insignia-Gruppe. Insignia bietet Kreditkartenservices für Superreiche an und soll für die Austria in den kommenden Jahren Millionensponsoren aus dem Ausland an Land ziehen. Ob es sich bei der Insignia tatsächlich um den weißen Ritter handelt, der die Austria rettet, ist aber fraglich.

    In Malta muss das Unternehmen eine Geldstrafe wegen Verstößen gegen Geldwäscherichtlinien zahlen. Der Gründer Michael Surguladze unterhält beste Beziehungen zu einem georgischen Unterweltboss und ist zudem schwer erkrankt.

    Stellt sich die Frage: Mit wem hat sich die Austria da eingelassen?

    Um große Worte war Luka Surguladze Anfang März nicht verlegen: "Wir glauben, dass dieser Klub das Potenzial zu einer der größten globalen Marken im europäischen Fußball hat", sagte der Sohn des Insignia-Gründers Michael Surguladze bei der Präsentation des neuen Austria-Partners.


    Austria-Fans fühlten sich möglicherweise an die Ankündigungen von Frank Stronach erinnert. Der österreichisch-kanadische Milliardär hatte 1999 die Austria übernommen und damals gemeint: "Ich will mit der Austria über kurz oder lang die Champions League gewinnen."


    In den zehn Jahren seines Engagements konnte sich die Austria kein einziges Mal auch nur für den prestigeträchtigen Bewerb qualifizieren.


    Wird diesmal alles besser? Jedenfalls nicht gleich. Vorerst gibt es noch kein Geld von Insignia für die Austria, sondern nur ein Versprechen. Dabei braucht der Verein aus Wien-Favoriten dringend Kapital: Das letzte Geschäftsjahr endete mit einem Verlust von 18,8 Millionen Euro, die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 78 Millionen Euro.

    Insignia und Austria haben derweil nur eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, über die internationale Sponsoren lukriert werden sollen. Verkaufsargumente bei der Sponsorensuche hat die Mannschaft der Austria am vergangenen Sonntag nicht geliefert.

    Nach der 1:2-Niederlage bei Sturm Graz bleibt nur noch wenig Hoffnung, dass der Wiener Traditionsverein kommende Saison im Europacup spielt.

    Immerhin: Insignia hat für die kommenden eineinhalb Jahre eine Bankgarantie abgegeben. Laut unbestätigten Medienberichten steht der neue Partner für zusätzliche Einnahmen in der Höhe von sieben Millionen Euro gerade.


    Sollten sich keine Sponsoren dafür finden, muss Insignia selbst zahlen. Konkret: die Insignia Global Solutions Ltd. mit Sitz in Hongkong.

    Insignia Global Solutions ist mit 70 Prozent an der neu geschaffenen Vermarktungsgesellschaft FK Austria Wien International Marketing Gmbh beteiligt, die restlichen 30 Prozent hält die Austria. Damit hat die Insignia-Gruppe ihrem Firmennetzwerk eine weitere Beteiligung hinzugefügt.

    Also: Wer ist der mysteriöse Retter aus dem Osten, der nun in Favoriten einreitet?

    Das Dickicht an Insignia-Gesellschaften umfasst laut Geschäftsbericht des Jahres 2019 mehr als 30 Unternehmen oder Niederlassungen. Viele davon in Gegenden, die vor allem für Intransparenz oder steuerliche Vergünstigungen bekannt sind - Hongkong, Luxemburg, Malta, Zypern oder die British Virgin Islands.

    Glaubt man Nada Tucakov, sie trägt den Titel "President" in der Insignia-Gruppe, hat das profane Gründe: "Wir haben das Ziel, unsere Klienten bestmöglich zu servicieren. Das hat einen starken Einfluss auf unsere Unternehmensstruktur. Das Büro in Hongkong wurde eröffnet, um unsere Marktexpansion in Asien zu unterstützen, und das in Luxemburg als zentrale Niederlassung für die Europäische Union", schreibt Tucakov auf Anfrage des Falter. Die Gesellschaft auf den British Virgins sei gar nicht mehr aktiv.

    Dass Gesellschaften einfach so verschwinden, passiert in der Welt von Insignia anscheinend öfter. Im Geschäftsbericht des Jahres 2018 thront über allen Beteiligungen der Gruppe ein "Insignia Trust", also eine Stiftung, mit Sitz in Neuseeland.

    Laut Tucakov ein großes Missverständnis: "Diese Struktur war nur eine potenzielle Projektstruktur. Das Projekt wurde nicht umgesetzt. Es gibt keine Stiftung in Neuseeland."

    Im Geschäftsbericht des Jahres 2018 steht allerdings dezidiert: "Heute besteht die Struktur der Insignia-Gruppe aus 40 Gesellschaften, darunter acht Holdings." Und eine dieser 40 angeführten Gesellschaften ist die Stiftung in Neuseeland. Im Geschäftsbericht des Jahres 2019 steht an deren Stelle an der Spitze des Organigramms nur noch kryptisch "Trust".

    Ebenso undurchsichtig sind die Finanzen: Laut Geschäftsbericht hat die Insignia-Gruppe im Jahr 2019 einen Gewinn vor Steuern von 30 Millionen US-Dollar erzielt. Überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Der Bitte, dem Falter eine testierte Bilanz zu übermitteln, ist Nada Tucakov nicht nachgekommen. Wie viel Geld hat Insignia wirklich? Und woher?

    Austria-Finanzvorstand Markus Kraetschmer ist sich sicher, was den neuen Partner betrifft. "Wir haben gemeinsam mit Experten eine ausführliche Prüfung durchgeführt, bevor wir uns zu dieser Partnerschaft entschlossen haben", sagt er.

    Auch die jüngsten Meldungen aus Malta haben Kraetschmers Vertrauen nicht erschüttert. Dort hat die Finanzaufsicht am 3. Dezember 2020 wegen Verstößen gegen die Geldwäscherichtlinien eine Geldstrafe von 373.670 Euro gegen die Insignia Cards Limited ausgesprochen.

    Die Behörde listet mehrere Verfehlungen auf. Ein Kunde, der offi ziell von knapp 175.000 Euro im Jahr lebt, soll in den ersten Monaten des Jahres 2019 nicht weniger als 1,2 Millionen Euro mit seiner Insignia-Kreditkarte ausgegeben haben -alleine 208.500 Euro bei einem Autohändler in Monaco.

    Darüber hinaus war laut der maltesischen Finanzaufsicht ein Insignia-Kunde in einen Millionenbetrug involviert, ein weiterer hatte Beziehungen zur russischen Mafia. Beides entspreche nicht den Tatsachen, sagt Insignia-Präsidentin Nada Tucakov. Gegen den Bescheid habe sie Rechtsmittel einbringen lassen.

    Das Bild deckt sich allerdings mit Falter-Recherchen in Georgien. Dort will niemand offen über den georgischen Insignia-Gründer Michael Surguladze sprechen. Aus Angst. Surguladze unterhält beste Beziehungen in höchste politische Kreise. Der Cousin von Ex-Präsident Micheil Saakaschwili, Nicholas Alasania, sitzt im Ethik-Komitee der Insignia-Gruppe.


    Das hat fast schon eine ironische Note: Gegen Alasania hatte es in der Vergangenheit Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit Waffenimporten aus Israel gegeben.

    Überprüfen lässt sich das nur schwer. Bei den zahlreichen Regimewechseln der vergangenen Jahre wurde in Georgien stets das Umfeld der vorhergehenden Regierung mit schmutzigen Geschäften in Verbindung gebracht. "Nick Alasania ist ein geschätztes Mitglied unseres Ethik-Komitees und hat eine einwandfreie Reputation", heißt es von Insignia.

    Der Insignia-Gründer Surguladze hat aber auch Verbindungen zu Männern mit einer weniger einwandfreien Reputation. Hinter vorgehaltener Hand sagen georgische Quellen, dass er enge Geschäftsbeziehungen zu Tariel Oniani unterhalten habe.

    Tariel "Taro" Oniani ist eine große Nummer in der georgisch-russischen Unterwelt, ein sogenannter "Dieb im Gesetz" - also ein echter Mafia-Pate. Derzeit verbüßt er eine Gefängnisstrafe in Spanien. Unmittelbar davor saß er mehrere Jahre wegen Kidnappings in Russland in Haft.

    In der georgischen Hauptstadt Tiflis erzählt man sich, dass Surguladze eine Art Finanzberater für Tariel Oniani gewesen sein soll. "Michael Surguladze und Tariel Oniani sind in der gleichen Straße in Tiflis aufgewachsen und kennen einander seit der Kindheit.


    Geschäftsbeziehungen zwischen den beiden gab es allerdings nie", dementiert hingegen Insignia-Managerin Nada Tucakov.


    Michael Surguladze dürfte derzeit allerdings ganz andere Sorgen haben als seinen Ruf als Geschäftsmann. Laut mehreren glaubwürdigen Quellen aus Georgien liegt der Insignia-Chef bereits seit mehreren Wochen nach einer Covid-Erkrankung im künstlichen Tiefschlaf.




    "Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." - Nick Hornby - FEVERPITCH



  • Für ganz normale Leute sind wir mal sicher nicht sympathischer geworden, sofern wir das überleben. Was würden wir die Grünen zerreißen, wenn die diese Kooperation eingegangen wären. MK, ich bete du hast dich da nicht verrannt.

    Ich hätte nicht das Gefühl, dass die Austria in Österreich als sympathischer Verein wahrgenommen wird. Meine Bekannten (die sich für Fußball interessieren) in Vorarlberg haben immer schon Rapid von der Sympathie her vor der Austria gesehen. Man hat das Gefühl und wir haben schon oft drüber diskutiert, dass unsere Öffentlichkeitsabreibt in den vergangen Jahren einfach nicht vorhanden war. Unabhängig von der sportlichen Misere gibt es einen Grund, warum wir in der Presse kaum ein positives Echo bekommen und wir permanent von den Schiedsrichtern benachteiligt werden. Zusätzlich habe ich schon das Gefühl, dass wir nach außen eher ausstrahlen, dass wir ein geschlossene Gesellschaft sind und uns gar nicht gegenüber anderen öffnen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Für ganz normale Leute sind wir mal sicher nicht sympathischer geworden, sofern wir das überleben. Was würden wir die Grünen zerreißen, wenn die diese Kooperation eingegangen wären. MK, ich bete du hast dich da nicht verrannt.

    Ernsthaft: Wenn wir 100 Prozent verkauft hätten (was eh nicht geht), aber wir jedes Jahr einen Zweikampf gegen Red Bull hätten, und regelmäßig in der Gruppenphase der CL spielen würden, sind wir für die ganz normalen Leute auf einmal wieder sympathisch...

    Die normalen Leute kannst vergessen, und was haben uns die grünen zerrissen wie aus dem Horrstadion die Generali Arena wurde, die kannst sowieso nie Ernst nehmen.

  • Der Falterartikel bringt, zumindest was die Maltageschichte - die uns ja nicht betrifft - nichts neues. Der Rest sind nur Vermutungen, die tendenziell hochgeschraubt werden. Georgien war jahrhundertelang nur von Dispoten bzw. vom Kommunismus regiert. Klar dass sich dort andere Kulturen und Standards entwickeln, die uns nicht so vertraut sind. Verschwiegenheit ist normal, Korruption detto. Ich selbst habe fünf Jahre in einem postkommunistischen Land Betriebe und eine Geschäftskette aufgebaut. Ohne Korruption, ohne Verbindungen zur damaligen Elite bzw. ohne Bestechung ging da gar nichts. Da konnte ich nicht anders, als mitzumachen, denn sonst wären viele Dinge nicht möglich gewesen. Übrigens war es - wenn auch abgeschwächter und halt etwas anders - in Italien nicht anders. Dort herrschten im Süden nicht nur die Mafia, sondern auch noch die alten patriarchalen Prinzipien. Man sollte daher beim bemessen nicht nach unserer gewohnten Sichtweise vorgehen, sondern örtliche Gegebenheiten berücksichtigen.

    Dennoch sage ich, dass man vorsichtig sein muss. Allerdings ist unser Risiko ja nicht sehr groß. Wir haben einen strategischen Partner mit einer Bankgarantie, nicht mehr und nicht weniger. In 1 1 /2 Jahren wissen wir mehr. Und die AG gehört dem Verein ganz allein.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!