Friedhofsstimmung - Es krankt im Österreichischen Fussball...

  • Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, kann man vieles relativieren. Man hat prinzipiell zwei Vergleichsmöglichkeiten:


    1.) mit erfolgreicheren Beispielen (The American Way of Life)
    2.) mit schlechteren Beispielen (The Austrian Way of Life)


    Anhand davon, welche Variante man wählt, kann man wiederum Rückschlüsse darauf ziehen, wie professionell ein Klub geführt wird. Ich finde nach wie vor, dass 3.200 Zuschauer zum Saisonauftakt, bei bestem Fußballwetter und einem Stadtderby gegen den FC Fasching (Adi Pinter lässt grüßen) eine eher magere Zuschauerzahlt ist.


    Aber sehen wir uns die weitere Zuschauerentwicklung an: nach dem besagten Derby kamen noch 1.500 Zuschauer, im Spiel darauf 1.700 (Derby), danach 1.100 und im letzten Spiel gar nur noch 867 Zuschauer. Der Stadionbesuch ist traurig, die Tendenz zeigt auch deutlich nach unten. Klar kann man jetzt noch den Vergleich mit Allerheiligen und Co. anstellen, aber da würde man Äpfeln mit Birnen vergleichen.

  • Was Tradition bedeutet, sieht man bei den Vereinen, die grundsätzlich eine große, treue Anhängerschaft haben und sie vor allem dann motivieren können, wenn es um etwas geht. Das ist meist der Aufstieg in eine höhere Liga oder ein Cup-Spiel gegen einen guten Gegner.
    Aus meiner Beobachtung (ist schon eine längere...), können gerade Vereine wie Vorwärts auf solche blicken.
    Beim Aufstiegsspiel 1989 (?) gegen Voest in Linz (mit Blochin!) waren 7 000 Zuschauer, davon mindestens 6 000 aus Steyr (+ ich aus dem Wv). Vorwärts hat aus meiner Sicht nach Rapid, Sturm, Austria, Innsbruck, GAK, Austria Salzburg und dem LASK die meisten Auswärtsfahrer. Auch in der derzeitigen O.Ö.-Liga begleiten regelmäßig 500 bis 1 500 Fans ihre Mannschaft auswärts. Das war auch in der 2. Klasse so. Da kann der LASK bei weitem nicht mithalten, was auch an dem Disaster liegt, was da in Linz seit Jahrzehnten abgeht. Vorwärts war ja auch schon (zweimal?) im Konkurs, aber ihre Fans bleiben treu. Schließlich war Vorwärts die erste OÖ-Mannschaft in der Staatsliga. Ich hatte das Glück, sie bereits 1949 dort live zu sehen (Vorwärts-Admira 1:3) und werde daher auch immer treu bleiben (nach der Austria, versteht sich...).
    Ich denke, das hat auch damit zu tun, dass Vorwärts immer als "Arbeiterverein" gesehen wurde, der LASK aber als "Verein der Landstraße".
    Die gleiche Chance hätte auch der Sportklub (= Arbeiterverein) gehabt. Die Vienna hingegen war immer schon eher ein Verein der "Oberen".
    So wie wir ein Verein des jüdisch geprägten "Mittelstandes" waren.
    Deshalb hatte ja Rapid als Arbeiterverein früher immer mehr die Massen angezogen als die Austria.
    Jetzt scheint sich das ein wenig zu nivellieren, vor allem auch dadurch, dass wir in Favoriten heimisch geworden sind, der ja DER Arbeiterbezirk in Wien war/ist.
    Und bei großen, wichtigen Spielen, sehen wir ja, wie attraktiv wir immer noch im Herzen der gar nicht so wenigen Austriaanhänger sind.
    Daher: Tradition ist wichtig, nicht nur in diesem Fall. Sie darf nur nie "national" werden, denn dann wird sie gefährlich.
    Ich hoffe ja immer noch, dass dieses 150 Jahr alte, künstliche Gebilde "national" oder "Nationalstaat" einmal ausstirbt und die Menschen sich nur als Menschen begegnen....

  • Tradition kann ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor sein, um Zuschauer anzuziehen.


    Nichts desto trotz, wie du schon gesagt hast, ist Tradition nichts statisches, sondern etwas dynamisches. Es kommen immer wieder neue Traditionen dazu, alte sterben aus. Das hat sicher auch was mit dem Zeitgeist zu tun, man sollte daher Traditionen auch im Wandel der Zeit betrachten.


    Die Unterschiede der verschiedenen sozialen Schichten waren früher sicher größer, als heute. Auch, wenn ich das Gefühl habe, dass das heute wieder etwas auseinanderklafft, denke ich, dass die sozio-demographische Struktur der Fans der beiden Wiener Großklubs (z.B. vom Ausbildungsniveau her "Akademiker vs. Personen ohne Schulabschluss") sich ziemlich ähnelt, bzw. es keine großen signifikanten Unterschiede gibt.


    Bei der Vienna kann man schon noch gut beobachten, dass sich viele "Intellektuelle" auf der HoWa tummeln. Das hängt neben der Tradition auch sicherlich mit der Lage im Wiener Nobelbezirk Döbling zusammen.


    Beim Sportklub merkt man ganz gut den Fanzuwachs aus dem linksalternativen Lage. Hab erst kürzlich auf der Friedhofstribüne ein paar Gespräche geführt, die mich in meiner Hypothese bestätigt haben, dass es einen gewissen Stereotyp des Sportklubfans (wenn du die alteingesessenen ausblendest) gibt. Dieser ist wie angesprochen meist aus dem alternativen Lager, verfügt über mittlere bis höhere Bildung, hat sich früher oft weniger für Fußball begeistert und hat heute einfach Spaß die Stimmung in Hernals zu inhalieren.


    Vergleicht man diese Erkenntnisse, so kann man sagen, dass der FVFC bzw. WSK viel stärker in Region bzw. der Zielgruppe positioniert sind, als die Austria oder der Vorstadtklub, die einfach einen globaleren Anspruch haben. Tradition ist dabei sicher ein Erfolgsfaktor, die Klubs versuchen diese zu pflegen und auch zu erneuern (mit der Zeit zu gehen). Die größte Tradition nützt halt auch wenig, wenn sportliche Erfolge ausbleiben, bzw.die Infrastruktur nicht zeitgemäß ist.

  • Eine gemeinsame Meisterschaft auszutragen hätt mMn was, was meint ihr zu so einem Gedanken?


    Nenne mir bitte einen einzigen guten Grund? Vor allem aus schweizer Sicht eine absolute SChnapsidee!


    Wir sollten mal schauen, dass wir 10+10 gesunde Vereine zustande bringen, die auch die nötige Infrastruktur mitbringen!

  • mit dem Lask/Gak/Austria Salzburg wären 3 Vereine mit enormen Zuschauer Potential vorhanden, entweder falsch gewirtschaftet und Pleite, oder Aufgekauft und zunichte gemacht ;)


    Das Derby Red Bull Junior vs Austria Salzburg wo es ja bei den 2 um den Aufstieg geht in die 2 Liga diese Saison wird mit Rund 15 Tausend Fans in der Bullenarena sehr gut besucht sein ;)


    Wir müssen es einfach wieder Schaffen die Preise Attraktiv zu gestalten, die Fanproteste hüben wie trüben Einstellen dann wird es wieder,..


    9 Euro kostet eine Karte für die Südkurve beim BVB nur mal als Beispiel, kenne die Preis sonst nicht Auswendig, und wie man diese Zusammenstellt aber 25€ sind auch kein Leckerbissen für einen Steher, auch wenn viel Getan wurde in Punkte Preise

  • Nenne mir bitte einen einzigen guten Grund? Vor allem aus schweizer Sicht eine absolute SChnapsidee!


    Wir sollten mal schauen, dass wir 10+10 gesunde Vereine zustande bringen, die auch die nötige Infrastruktur mitbringen!


    Ich denke an die Attraktivität der Liga, also vom sportlichen Teil, wenns ums wirtschaftliche geht siehts die Sache dann schon ganz anders aus.
    Ich hab ja auch nur gefragt was ihr drüber denkt und nicht gefordert das sowas her gehört;)

  • Wobei wir wieder bei meinem Lieblingsthema wären: Setze mich seit Jahren intensiv mit dem Thema auseinander, den Vergleich Schweiz-Österreich habe ich dort auch schon einige Male angestellt, speziell der FC Basel hat vorgezeigt, wie rasant man sich als Verein über die Jahre entwickeln kann und sollte ein positives Vorbild sein.


    Die Entwicklung dort ist aber auch kein Zufall, da stecken halt überall intelligente Leute mit Ideen dahinter. Es reicht nicht einfach nicht aus, nur in ein-zwei Bereichen gut zu sein, man muss einfach überall top-professionell arbeiten, um dort hin zu kommen. Bei uns schaffen es die Leute leider nicht, ihren Kopf aus den Hintern zu ziehen, sind betriebsblind oder zu abgehoben, um die Baustellen zu erkennen und diese zu lösen ...


    Fazit: die Probleme sind Hausgemacht, die meisten Versuche sind kläglich und einfach nicht nachhaltig ... auf der anderen Seite ist die Schweiz!

  • also ich habe sehr viel kontakte zu schweizer, sie sehen ihre liga und deren vereine nicht so rosig wie du jetzt. auch dort gibt es betriebsblindheit und baustellen en masse.
    basel deckt sehr vie zu, auch in der schweiz gibt es nicht genug geld für die 10 mannschaften der liga.


    ja, stadien sind besser als unsere, aber das war es auch schon.

  • Es gab doch ein wenig Hoffnung für die zwei Profiligen in Österreich in den letzten Jahren, dass sich in Sachen Zuschauer einiges positiv verändern könnte, aber das war schnell vorbei. Bei vielen Vereinen ist einfach zu wenig Geld und Know-How da, um nachhaltig zu arbeiten, und das merken jene Symphatisanten rasch, die man sonst vielleicht länger binden hätte können. Beispiele sind da unter anderem Austria Kärnten, der LASK und Wacker Innsbruck. Und das wirkt sich dann auch auf die restliche Liga aus, wo der Großteil ebenfalls Einbrüche hat. Wir sind zum Glück eh noch der Verein, wo der Einbruch am geringsten war, was daran liegt, das bei uns wohl auch am nachhaltigsten gearbeitet wird und natürlich auch Geld da ist. Wenn ich mir allerdings ansehe, dass es sogar für dieses Derby noch einige Karten gibt, dann ist das doch sehr bedenklich. Dass es für so eine Partie keine 100.000 Ticketanfragen gibt wie beispielsweise in Schottland früher beim Glasgower Derby sind wir ja gewöhnt, aber das das Stadion nicht einmal locker ausverkauft ist ist schon eine bittere Geschichte für die Zukunft.


    Edit: Glasgow hat übrigens nur ein knappes Drittel der Einwohner in Wien, jedoch zwei große, gut ausgelastete 50.000er Stadien. Schon arg, wie groß Interessen in verschiedenen Ländern auseinander gehen können.

  • Es gab doch ein wenig Hoffnung für die zwei Profiligen in Österreich in den letzten Jahren, dass sich in Sachen Zuschauer einiges positiv verändern könnte, aber das war schnell vorbei. Bei vielen Vereinen ist einfach zu wenig Geld und Know-How da, um nachhaltig zu arbeiten, und das merken jene Symphatisanten rasch, die man sonst vielleicht länger binden hätte können. Beispiele sind da unter anderem Austria Kärnten, der LASK und Wacker Innsbruck. Und das wirkt sich dann auch auf die restliche Liga aus, wo der Großteil ebenfalls Einbrüche hat. Wir sind zum Glück eh noch der Verein, wo der Einbruch am geringsten war, was daran liegt, das bei uns wohl auch am nachhaltigsten gearbeitet wird und natürlich auch Geld da ist. Wenn ich mir allerdings ansehe, dass es sogar für dieses Derby noch einige Karten gibt, dann ist das doch sehr bedenklich. Dass es für so eine Partie keine 100.000 Ticketanfragen gibt wie beispielsweise in Schottland früher beim Glasgower Derby sind wir ja gewöhnt, aber das das Stadion nicht einmal locker ausverkauft ist ist schon eine bittere Geschichte für die Zukunft.


    Edit: Glasgow hat übrigens nur ein knappes Drittel der Einwohner in Wien, jedoch zwei große, gut ausgelastete 50.000er Stadien. Schon arg, wie groß Interessen in verschiedenen Ländern auseinander gehen können.


    Möchte net hier unbedingt damit Anfangen aber, es ist immer seit längerem schon die OST die nie ausverkauft ist warum und wieso weiß eh jeder.
    Es krankt scho seit längerem auf unserer "Fan" Tribüne, sieht man auch daran das FC abwandern, normal wird eine Fan Tribüne immer zuerst voll dann der Rest, bei uns wird Sie wenn überhaupt ganz am Ende voll.
    Dürfen wir bitte nicht vergessen, mit einer größeren Nord würden auch viel mehr kommen , weil eben sich sehr viele nicht mehr auf diese Ost stellen wollen!

  • natürlich.. der Hauptgrund ist, dass auf der Fantribüne nicht alles passt....
    aber, dass viele Leute keinen zwanziger für nen Steher in unserer Bananenliga ausgeben wollen? ..
    Hat man doch vor einigen Jahren gesehen (als es noch Kinder- und Ermäßigte Karten gab), dass die Ost großteils gefüllt (bei Topspielen sogar ausverkauft) war..



    Möchte net hier unbedingt damit Anfangen aber, es ist immer seit längerem schon die OST die nie ausverkauft ist warum und wieso weiß eh jeder.
    Es krankt scho seit längerem auf unserer "Fan" Tribüne, sieht man auch daran das FC abwandern, normal wird eine Fan Tribüne immer zuerst voll dann der Rest, bei uns wird Sie wenn überhaupt ganz am Ende voll.
    Dürfen wir bitte nicht vergessen, mit einer größeren Nord würden auch viel mehr kommen , weil eben sich sehr viele nicht mehr auf diese Ost stellen wollen!

    - Ultras Liberi - Polizeigewalt niemals tolerieren - Ultras no Fans - Presse halt die Fresse -

  • matzipaner hab das bereits oberhalb in einem Beitrag erwähnt mit den Preisen ;)


    Ist es eine Komponente aus beiden Geschichten ;)


    Aber Bezüglich Stadion passiert ja eh hin und wieder Etwas, zB Südstadt wird jetzt endlich was gemacht.

  • Mal hier rein:
    http://kurier.at/sport/fussbal…die-bundesliga/12.935.640
    Im Sommer wurscht, aber im Winter? Die SchORFler können ja kommod im Warmen hocken. Dtsch. Liga ist mir scheißegal, und ich kack auf Skifahren und Formel1. Kundenunfreundlich wie nur was und die Liga stimmt noch zu. Sinkende Zuschauerzahlen sind ja wurscht.


    http://derstandard.at/13637076…eine-Macht-dem-Sportplatz
    Bei uns darf ein Verein wie Grödig mit nicht mal ausreichend Sitzplätzen aufsteigen.

  • Einstürzende Tribüne für Liga kein Problem SV Grödig,


    http://www.weltfussball.at/new…e-fuer-liga-kein-problem/


    Und da wundert sich die Bundesliga das immer weniger ins Stadion kommen?
    Ein Witz das ganze woanders hätte Grödig mit diesem Stadion keine Spielberechtigung nur in Österreich kein Problem.
    Mit solchen Aktionen macht sich die Liga nur lächerlich. Pangl du Witzfigur!!!


    Das ist aber ein heftiges Säbelrasseln in typischer Piratenmanier, bei dem keine Gefangenen gemacht wurden, nicht?!


    Mich hat es schon gewundert, dass die Trennung Bundesliga vs. Pangl hier keine Erwähnung gefunden hat. Ich wollte das Thema auch nicht künstlich aufwerfen, nichts desto trotz, möchte ich nun ein paar Worte dazu sagen, da ich doch den ein oder anderen Einblick während meiner Zeit bei der Bundesliga hatte, die hier gut zum Thema passen:


    Bevor man kritisiert, muss man sich einmal ansehen, wer oder was die Bundesliga ist. In meinen Augen ist die Bundesliga ein Hybridmodell, zum einen ist sie einer von zehn Verbänden im ÖFB (sprich die ersten beiden Leistungstufen = Bundesliga, dazu 9 Landesverbände, wovon 3 Dreierpärchen zu Regionalligen zusammengefasst wurden), sogesehen dem ÖFB unterstellt, wobei es da grobe Meinungsverschiedenheiten gibt, siehe ÖFB Cup, Ligareform, usw.


    Ein Verband ist am Ende des Tages nichts anderes als ein Verein, sprich die Bundesliga besteht aus ihren Mitgliedern, den 20 teilnehmenden Vereinen der beiden höchsten Leistungsstufe. Wie es so ist, sind diese unterschiedlich stark entwickelt. Da gibt es Vereine wie Altach, die für so ein Dorf unglaublich professionelle Strukturen aufgebaut haben, nichts desto trotz auf sportlichem Wege jahrelang den Aufstieg nicht schaffen. Dann gibt es wieder Vereine wie Mattersburg, wo ein Dorfnapoleon durch seine Connects eine Menge Kohle aufstellt, um jahrelang in der Bundesliga bestehen zu können, wobei beim Überlebenskampf die strukturelle Verbesserung sehr stiefmütterlich behandelt wurde.


    Wie gesagt, die Vereine sind sehr unterschiedlich entwickelt und weisen alle auch einen gewissen Charakter auf, den sie in den Verband Bundesliga miteinbringen. Am Ende des Tages ist jedem leider das Hemd näher als der Rock, weshalb das Verständnis dafür fehlt, dass die Bundesliga nur so gut ist, wie die teilnehmenden Vereine. Die Bundesliga als Verband ist wiederum ein demokratisches Konstrukt, bei dem wenig bzw. teils nur schwache Sanktionsmechanismes parat stehen, weil diese Richtlinien eben durch die Vereine erarbeitet und abgesegnet werden müssen.


    Ich hab tagtäglich mit Georg Pangl (Vorstand Gesamt/Marketing) zu tun gehabt, um mit gutem Gewissen sagen zu können, dass er immer sehr fortschrittliche Ansichten hatte. Diese zu haben ist das eine, diese umzusetzen das andere. Als Bundesliga Vorstand kämpft man halt an vielen Fronten, sei es nun der Kleinkrieg mit dem ÖFB über Reformen, sei es nun mit den Vereinen bezüglich Verbesserungen der Infrastruktur bzw. Einhaltung der Lizenzkriterien, nicht zu vergessen die Bundesliga internen Differenzen mit den beiden anderen Vorständen Christian Ebenbauer (Spielbetrieb) und Reinhard Herovits (Lizenzierung), die aktuell das Tagesgeschäft leiten. Darüber noch ein Präsident mit Hans Rinner der im typisch österreichischen Verständnis ein repräsentativer Strohmann a la HeiFi ist, ohne große Visionen zu haben, bzw. die Bundesliga weiterentwickeln zu wollen/können.


    Zum anderen ist die Bundesliga als Hybrid nicht nur ein Verband, sondern auch ein eigentständiges Unternehmen kurz die BLM (Bundesliga Marketing- & Event GmbH), deren Aufgabe die Vermarktung des Produktes Bundesliga ist, vor allem TV-Vertrag und Namenssponsoring. Dies kann natürlich nicht völlig losgelöst vom Verband betrachtet werden, da das Produkt nur so gut sein kann, wie es die teilnehmden Vereine produzieren. Da beißt sich der Hund halt wieder in den Schwanz, wenn man so Eigenbrötler hat, die nur auf sich selbst schauen und keinen Blick über den Tellerrand wagen.


    Summa summarum ist es ein Dilemma, aus dem man schwer herauskommt. In erster Linie liegt es halt schon an den Vereinen der Bundesliga, sich ordentlich aufzustellen und einen professionellen Spielbetrieb zu gewährleisten, um somit wiederum die Produktqualität der Bundesliga zu steigern. Leider ist das vielfach nicht der Fall. Um ein neues Mitglied der Bundesliga zu werden, muss man sich a) auf sportlichem Wege dafür qualifizieren und b) die Lizenzkriterien dafür erfüllen (welche wiederum in Sitzungen von den Vereinen erarbeitet werden), um den Mitgliedsstatus zu verlieren muss man im Umkehrschluss a) und b) versemmeln.


    Zu guter letzt darf man nicht vergessen, dass die Vereine zusammen wiederum ein großes Mitspracherecht haben, wer nun Vorstand der Bundesliga ist. Ich glaub, dass der Georg auch daran gescheitert ist, als er damit angefangen hat, öffentlich teils berechtigte Kritik an den Vereinen zu üben, was wiederum jenen in die Karten spielte, die ihn eh schon lange weiterhaben wollten, weil er ihnen zu unbequem war, bzw. sie wiederum ihre eigenen Interessen verfolgen wollten.


    Mal schauen, wie es weitergeht, nicht selten kommt halt auch nix besseres nach ...


    Ich hoffe, dass ich euch in dem Exkurs ein paar kleine Einsichten geben konnte, warum man es sich etwas zu einfach macht, eine einzelne Person an vorderster Front zu kritisieren, ohne über die Hintergründe und Strukturen bescheid zu kennen ;)

  • Danke für Deine Ein- und Ansichten Braunauer!


    Persönlich denke, es ist eine Mischung:
    Es braucht eine starke Bundesliga (als Verband, ebenso wie als GmBH), um ein entsprechendes Produkt zu generieren.


    Gegen Deine These spricht durchaus bis zu einem gewissen grad, dass nicht nur die Vereine, die schlecht und unprofessionell arbeiten sondern auch jene, die das durchaus (für die Verhältnisse) professionell tun, einen generellen Zuseherrückgang verzeichnen.


    In allen starken Ligen Europas gibt es einen starken, mordernen Verband. Natürlich kann man sagen, gabs zuerst die Henne oder das Ei. Jedoch glaube ich, dass eines der Hauptprobleme der Bundesliga nicht ihre Mitglieder, sondern der ÖFB ist, der auch im internationalen Vergleich extrem den Daumen drauf hat, sodass eine Entfaltung gar nicht möglich ist.


    Die Lösung wäre nur, die Bundesliga mit dem entsprechenden Geld auszustatten um die durchaus vorhandenen Ideen auch durchsetzen zu können.

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